Bei dem Begriff Dead-Zero-Signal handelt es sich um ein Einheitssignal/Normsignal, wie dem 0-20mA-Signal, bei welchem der gültige Signalbereich bei Null beginnt (Kein versetzter Nullpunkt). Allgemein heißt das also, dass der kleinste Signalwert gleich Null ist. Bei einer analogen Messung entspricht also der kleinste Messwert dem kleinsten Signalwert; in diesem Fall Null, zum Beispiel:
Dead-Zero-Signale haben im Unterschied zum Live-Zero-Signal einen gravierenden Nachteil und kommen deswegen kaum noch in industriellen Anwendungen zum Einsatz. Tritt nämlich ein Fehler, zum Beispiel ein Drahtbruch auf, würde die zugehörige Auswerteeinheit, z.B. eine SPS, den Fehler nicht erkennen, sondern dies als 0mA oder 0V deuten und somit als den kleinsten Messwert interpretieren.
In einigen englischsprachigen Foren gibt es Diskussionen darüber, dass sich Dead-Zero ebenfalls auf das 4-20mA bezieht und der Punkt 4mA als Live-Zero bezeichnet wird, weil ja das Messsignal noch gültig und "am Leben" ist. Und Dead-Zero sind dann alle Signalwerte kleiner 3,6mA einschließlich 0mA, bei dem aufgrund eines Fehlers das Signal nicht mehr gültig sondern fehlerhaft, also "tot" ist. Dies ist eine schöne eingängige Interpretation, welche aber so im fachlichen Sprachgebrauch nicht angewendet wird.
Eine andere Interpretation, die der oben gemachten Definition besser entspricht, ist, wenn man annimmt, dass Null der kleinste Messwert ist; also z.B. bei 0°C bis 100°C. Dann sind 0°C bei einem 4-20mA Signal am Leben, während 0°C bei einem 0-20mA Signal entweder noch gültig oder ungültig sind.
Da diese beiden Interpretationen auch in Dokumentationen unterschiedlich zum Einsatz kommen, sorgt das oft für Verwirrungen und Zweifel beim Anwender, was genau gemeint ist. Aus diesem Grund und aufgrund der prinzipiell recht geringen Durchdringung des fachlichen Sprachgebrauchs mit dem Begriff Dead Zero, würde ich empfehlen, den Begriff überhaupt nicht in Dokumentationen zu verwenden und stattdessen die Einheitssignale direkt zu benennen.
[01.07.2018]