Beim Fahrrad unterliegen die Kette und die Kassette durch regelmäßige Beanspruchung einem Verschleiß und müssen deswegen hin und wieder bei Vielfahrern gewechselt werden. Bei der Kassette handelt es sich um die hinteren Ritzel bzw. Zahnkränze des Antriebstrangs eines Fahrrads. Eine Kette kann nicht mehr die notwendige Spannung haben, sich gedehnt haben oder reißen. Und einzelne Zähne der Kassette können sich abnutzen. In meinem Fall kam es bei einer bestimmten Kombination von hinterem Ritzel und vorderen Kettenblättern zum ruckartigen Überrutschen der Kette insbesondere wenn man kraftvoll in die Pedale getreten hat. Das war einerseits nervig und kann auch gefährlich werden, wenn man dabei abrutscht.
Es wird allgemein empfohlen in solchen Fällen die Kombination aus Kette und Kassette auszutauschen. Nachfolgend möchte ich kurz beschreiben, wie man das selber machen kann.
Um die Fahrradkassette zu wechseln werden folgende Materialen benötigt:
Es empfiehlt sich Kette und Kassette im Kombi-Angebot zu kaufen. So kann man sicher sein, dass diese aufeinander abgestimmt sind.
Als erstes muss das Hinterrad ausgebaut werden.
Der Schnellspanner muss komplett losgeschraubt werden und herausgezogen werden.
Unten stehendes Bild zeigt die Kassette ohne Schnellspanner. Man erkennt schon den Befestigungsring (Verschlussring) der Kassette mit seinen Nuten. Für diesen Befestigungsring wird der passende Kassettenabzieher benötigt.
Nun ist es soweit. Den passenden Abzieher steckt man in den Verschlussring. Zum Lösen des Verschlussring benötigt man den passenden Maul- oder Ringschlüssel. In meinem Fall war es ein 26er-Ringschlüssel. Zum Lösen des Verschlussring muss man mit den Abzieher mit dem Ringschlüssen entgegen Uhrzeigersinn drehen. Dabei wird man feststellen, dass dies nicht geht, da der Freilauf die Kassette mitdreht. Einfaches Festhalten mit der Hand oder Wasserpumpenzange hilft hier auch nicht. Hier kommt die Kettenpeitsche zum Einsatz. Diese legt man, wie auf dem Bild dargestellt, an. Mit einer Hand hält man nun die Kettenpeitsche fest und mit der anderen löst man den Verschlussring. Hier ist unter Umständen einiges an Kraft erforderlich.
Hat man den Verschlussring gelöst, kann man die einzelnen Ritzel und den zusammenhängenden Kassettenblock von der Nabe nehmen.
Eine Kassette besteht meistens aus einem zusammenhängenden Block der größeren Zahnkränze. Die kleinen Ritzel sind einzeln und dazwischen befinden sich Abstandsringe. Man montiert also zuerst den zusammenhängenden Kassettenblock auf die Nabe. Hierbei gibt es nur eine mögliche Position, da die Nuten auf der Nabe exakt zur Kassette passen. Als nächstes montiert man dann noch die einzelnen Ritzel in der richtigen Reihenfolge mit dem Abstandsringen. Entweder man achtet schon bei der Demontage darauf, wie die Abstandsringe angeordnet sind oder montiert die Kassettenritzel genau so wie ausgeliefert. Die Schrift auf den Zahnkränzen muss dabei nach vorn zeigen.
Hat man alle Zahnkränze auf der Nabe montiert, kann man die Verschlussring wieder ansetzen und festziehen. Dazu wird wieder der Kassettenabzieher und passende Schlüssel verwendet. Die Kettenpeitsche wird jetzt nicht gebraucht. Da es sich um ein Rechtsgewinde handelt erfolgt das Festschrauben des Verschlussrings im Uhrzeigersinn entgegen dem Freilauf; also in Antriebsrichtung. Man sollte hier die Angaben auf dem Verschlussring oder der Beschreibung der Kassette beachten. In meinem Fall sollte war der Verschlussring mit einem Drehmoment von 40Nm anzuziehen. Dazu verwendet man am besten einen geeigneten Drehmomentenschlüssel.
Als letzten Schritt montiert man noch den Schnellspanner und kann dann das Hinterrad wieder einsetzen.
Wie eingangs erwähnt, sollen Kassette und Kette möglichst zusammen getauscht werden. Wie man die Kette tauschen kann, wird in folgendem Beitrag beschrieben.
[Datum: 02.04.2017]