Seeberg (Bayrischzell) wandern

Der Seeberg liegt bei Bayrischzell an der Bundesstraße B307. Eine Wanderung zum Seeberg-Gipfel kann vom Parkplatz an der Minigolfanlage in Bayrischzell starten. Der Seeberg ist 1538m hoch und Bayrischzell liegt bei 790m über den Meeresspiegel, was einen zu überwindenden Höhenunterschied von 748m ergibt.

Foto Blick von Bayrischzell auf den Seeberg

Beginnend am Parkplatz folgt man einfach der Beschilderung. Unterwegs folgen weitere Schilder oder blaue Punkte an Felsen oder Bäumen. Der blaue Punkt auf dem Schild, sagt uns, dass es sich um eine eher einfache Wanderstrecke handelt. Diese sind meistens ohne spezielle Ausrüstung und ohne großartige alpine Erfahrungen bei angemessener Kondition zu bewältigen.
Die angegebenen 2,25 Stunden Aufstiegszeit kann man, wenn man etwas sportlicher unterwegs ist, auf unter 2 Stunden reduzieren. Aber der Genuss der Landschaft und der Aussichten sollte dabei nicht zu kurz kommen.

Foto der Wanderweg-Beschilderung

Denn die Strecke zum Seeberg ist sehr abwechslungsreich. Am Anfang führt der Wanderweg auf der Bayrischzell zugewandten Seite durch bewaldetes Gebiet, welcher an einem sonnigen Tag viel Schatten spendet. Im weiteren Verlauf führt der Wanderweg östlich an dem Berg herum vorbei an der Sankt Josephs Deliciusquelle.

Foto der Sankt Josephs Deliciusquelle

Unterwegs gibt es auch immer wieder Sitzmöglichkeiten, um kurz bei schönster Aussicht zu verschnaufen. Auf der Rückseite des Berges (aus Sicht Bayrischzell) kommt man dann auf eine Alm, die als Viehweide genutzt wird. Wenige Schritte weiter kann man dann auch schon das Glockengeläut von grasenden Kühen wahrnehmen.

Foto des Tores zur Vieweide auf dem Wanderweg

Etwas unsicher geht man dann weiter, weil man nicht genau weiß, was einen erwartet. Sind vielleicht Kälber dabei, die den Beschützerinstinkt der Mutterkuh wecken oder gibt es vielleicht auch einen freilaufenden Bullen? Es kann durchaus sein, dass das liebe Rindvieh auch direkt auf oder am Wanderweg steht. Hier heißt es einfach ruhig und besonnen dran vorbei gehen und im weiteren Verlauf die freien Aussichten auf der Alm genießen.

Foto mit Kühen, die am Rande des Wanderweges stehen

Danach kommt man noch an der Neuhütte (1232m ) vorbei, an welcher es laut einschlägigen Wanderführern Getränke und kleinere Brotzeiten zu kaufen geben soll. Als ich die Neuhütte passierte sah sie relativ verlassen aus, aber vielleicht muss man einfach mal anklopfen. Von dort aus läuft man weiter und genießt den freien Blick über die Bergwelt. Nachdem wieder ein kleines Waldstück passiert hat, kommt man an ein paar Hütten vorbei, die zu Seebergalm gehören. Von dort aus sind es dann noch ca. 15-20 Minuten bis zum Gipfel-Kreuz.

Foto der Aussicht vom Seeberg-Gipfel auf Bayrischzell

Oben angelangt genießt man den herrlichen Rundumblick, die kleinen Häuschen von Bayrischzell, die Sicht auf den Wendelstein sowie eine frische Briese um die Nase. Je nach Tageszeit sind noch ein paar Paraglider in der Luft unterwegs

Foto vom erreichten Gipfel mit Gipfekreuz

Auch wenn der Wanderweg als blau gekennzeichnet ist, so ist er doch nicht anspruchslos. Beim Aufstieg kann man schon gut ins Schwitzen kommen, besonders wenn der Wanderweg sich relativ steil serpentinenartig nach oben schlängelt. Der Wanderweg ist an vielen Stellen relativ schmal und an einigen Stellen geht es recht steil abwärts. Dort sollte man nicht ins stolpern kommen und einigermaßen schwindelfrei sein. Bei entgegenkommenden Wanderern sollte man sich vorsichtig ausweichen.

Ich habe die Wanderung mit Turnschuhen, leichter Sportbekleidung sowie einer 1,5 Liter Flasche Wasser gemacht bei warmen Sommerwetter. Festeres Schuhwerk mit besserer Haftung ist jedoch zu empfehlen, da ich irgendwann die spitzen Geröllsteine durch die weiche Turnschuhsohle gespürt habe. Außerdem bestand Ausrutschgefahr auf losen Geröllsteinen sowie im Wald bei der Quelle auf nassen Laub.

Der Abstieg zurück nach Bayrischzell hat sich dann ca. 1,5 Stunden hingezogen. Da ich am späteren Nachmittag unter der Woche hochgegangen bin, kamen mir nur ein paar wenige Wanderer entgegen, die bereits den Abstieg angetreten hatten. Somit war die Wanderstrecke nicht überlaufen. Wenn man spät losgeht, sollte man aber auf jeden Fall den Einbruch der Dunkelheit mit einkalkulieren.

Foto einer Silberdistel (Almblume)

Und wer sein Blick nicht nur in der Weite schweifen lässt, und auch ein Auge für die naheliegenden Dinge hat, kann so manche Alpenblume entdecken, wie diese wunderschöne Silberdistel.

[Datum: 24.08.2018]