Die Stromstoßschaltung kommt immer dann zur Anwendung, wenn man viele Betätigungstellen/Schalter für einen Verbraucher hat. Benötigt man zwei Schalter, kann man die typische Wechselschaltung anwenden. Bei drei oder mehr Schaltstellen kann man auch noch die Kreuzschaltung in Erwägung ziehen oder aber auch einen Stromstoßschalter einsetzen.
Während man bei der Kreuzschaltung Schalter verwendet, kommen bei der Stromstoßschaltung Taster zum Einsatz. Im Installationsplan wird der Taster wie im nachfolgden Bild dargestellt.
Der Vorteil gegenüber der Kreuzschaltung liegt in einer übersichtlicheren Verkabelung, es genügen außerdem drei-adrige Leitungen und man kann zwischen einem Steuerstromkreis und Leistungsstromkreis unterscheiden. Außerdem könnte an jeder Schaltstelle eine Taster-Steckdosenkombination eingesetzt werden bzw. eine weitere Steckdose über den Fußboden installiert werden, vorausgesetzt der Steuerstromkreis arbeitet mit 230V AC. In diesem Fall werden 4-adrige Leitungen benötigt.
Im nachfolgendem Stromlaufplan ist der Steuerkreis durch rote Linien gekennzeichnet und verwendet 230V AC als Steuerspannung.
Über das Betätigen des jeweiligen Tasters wird ein Stromstoßrelais (auch Stromstoßschalter genannt) mittels eines Impulses (Stromstoß) angesteuert. Das Stromstoßrelais schaltet dann einen Leistungskontakt. Über einen weiteren Stromstoß/Impuls wird der Leistungskontakt wieder geöffnet und die im Leistungsstromkreis eingebundenen Verbraucher somit abgeschaltet.
Der Steuerstromkreis kann bei Verwendung eines passenden Stromstoßschalters auch mit Kleinspannung betrieben werden. Zur Erzeugung der Kleinspannung kann ein Klingeltransformator verwendet werden, wie im folgenden Stromlaufplan schematisch dargestellt ist. Dadurch kann man eine galvanische Trennung zwischen Steuerstromkreis und Leistungsstromkreis erreichen. Durch die Verwendung von Kleinspannung im Steuerstromkreis sind auch andere Anwendungen, zum Beispiel das Schalten über programmierbare Steuerungen, realisierbar.
Der nachfolgende Verlegeplan zeigt eine mögliche Verlegeart für die Stromstoßschaltung unter Verwendung separater Abzeigdosen als Klemmstelle sowie unter Verwendung von 230V AC als Steuerspannung. (Um solche Abzweigdosen zu vermeiden, klemmt man heutzutage gern im Klemmraum des Schalters, welcher dafür meist tiefer gestaltet wird.)
Man kann auch jeden Taster direkt vom Schaltschrank aus verdrahten oder gemischte Verlegungsvarianten verwenden. Dies ist abhängig von der Position der Taster zu planen.
Führt man den Neutralleiter mit zu den Tastern (Achtung: im Verlegplan nicht dargestellt), kann man unterhalb des Tasters noch eine Steckdose installieren. Es werden dann 4-adrige Leitungen benötigt.
Das nachfolgende Produktbild zeigt beispielhaft einen Stromstoßschalter von EATON für die Hutschienenmontage. Es gibt diese Schalter auch von anderen Herstellern.
Die meisten Stromstoßrelais haben einen Indikator an welchem man die aktuelle Schaltstellung erkennt. Bei vielen ist es eine schwarze Erhebung an der Front des Stromstoßschalters. Steht diese heraus ist das Relais abgefallen. Ist das Relais angezogen, dann ist schwarze Erhebung eingezogen. Bei der Deutung ist aber die Dokumentation des jeweilige Stromstoßschalter zu beachten.
Hinweis: Anschluss und Montage von Stromstoßschaltungen dürfen nur durch eine Elektrofachkraft durchgeführt werden.
Ausschaltung
Serienschaltung
Wechselschaltung
Kreuzschaltung
Gruppenschaltung
Treppenhausschaltung
[Datum: 25.11.2017]